
Hof Wiese
Betriebsporträt
Sandra und Hans Detlef Wiese bewirtschaften ihren 40 ha BIOLAND-Legehennen-Betrieb mit Rindermast seit 1994 biologisch. Sohn Hinnerk macht sich bereit mit einzusteigen.
Die Legehennenhaltung wurde sukzessive mit steigender Nachfrage ausgebaut. Sie findet heute in drei Ställen mit insgesamt 6.250 Hennen und rd. 60 Hähnen statt. Die Eier werden direkt an den Naturkost- und Einzelhandel, Bio-Hofläden, Wochenmarktbeschicker u.a. ausgeliefert.
Aufgestallt sind die Rassen Lohmann Brown, ein robuste Hybride mit guter Legeleistung sowie die Zweinutzungsrassen Coffee und Cream, Züchtungen der Ökologischen Tierzucht gGmbH (ÖTZ) in Augsburg. Ziel der ökologischen Züchtung ist das Töten der männlichen Küken zu beenden. Die beiden Rassen der ÖTZ sind rd. 400 g schwerer als die Hybridhennen. Sie legen rd. 200 Eier pro Jahr, während Lohmann Brown-Hennen bis zu 250 Eier erreichen. Die Hennen werden mit 17 Wochen aufgestallt und beginnen in der 20. Woche zu legen. Der Futterverbrauch pro Tier liegt bei den Hybriden bei rd. 130 g pro Tag, bei den Öko-Tieren bei rd. 160 g. Die höheren Kosten müssen auf den Eierpreis aufgeschlagen werden. Hennen auf dem Hof Wiese legen bis zu 18 Monate. Die Möglichkeiten die Legeperiode zu verlängern wurden im „EIP-Seniorhennen-Projekt“ untersucht, an dem auch Hans-Detlef Wiese teilnahm.
ÖTZ Küken werden nur gemischt geschlechtlich abgegeben. D.h. bei Bestellung von 1.500 Junghennen werden 3.000 Eier ausgebrütet. Die männlichen Küken werden von Jens Bodden in Goch aufgezogen und vermarktet. In Schleswig-Holstein gibt es keine Junghennenproduzenten, so dass die Tiere u.a. vom Niederrhein bezogen werden müssen. Nur wenige Bio-Betriebe ziehen ihre Junghennen in einem zusätzlichen Stall selbst groß. (z.B. Leitbetrieb Andresen)
Auf den Ackerflächen wird Futter angebaut. Ackerbohnen und Getreide werden an Gut Rosenkrantz Biofutter verkauft und Bio-Legehennenfutter mit Mineralien und Vitaminen versetzt bezogen. Zudem existiert eine Futter-Mistkooperation mit einem Naturland-Ackerbaubetrieb, der sein Kleegras gegen Hühnermist tauscht. Auch ein Getreidelager und Maschinen werden mit ihm und anderen Bio-Betrieben genutzt. Eine weitere Zusammenarbeit gibt es beim Drillen und Dreschen.
Hof Wiese mästet pro Jahr 15-17 Mastrinder der Kreuzung Limousin mit Fleckvieh für die Hofschlachterei Muhs. 1-2 Rinder werden für die Direktvermarktung bei der Fleischerei Fritze geschlachtet, zerlegt und verarbeitet. Die Tiere sind im Winter im Offenstall und kommen ab Mitte April auf die Weide. Sie werden mit Gras und Grassilage gefüttert und 2 Jahre lang gemästet. Etwas Getreide gibt es nur zum Anfüttern.
Hof Wiese ist seit 1994 mit 5 weiteren Bio-Familienbetrieben zu „eieibio“ zusammengeschlossen. Durch die gute Zusammenarbeit und den intensiven Erfahrungsaustausch konnte viel Pionierarbeit für bessere Haltungsbedingungen zum Wohle der Tiergesundheit geleistet werden. Die Betriebe unterstützen auch wissenschaftliche Projekte, die direkt dem Tierwohl dienen.
Betriebsspiegel
Betriebsfläche: 40 ha, davon 10 Dauergrünland und 30 ha Ackerfläche, 35 ha Eigenland, 5 ha Pachtland.
Naturraum und Bodenarten: Hügelland, sandiger Lehm.
Bodenpunkte: 55-65
Niederschlag: 800 mm
Betriebsart/-schwerpunkte: Legehennen mit Direktvermarktung, Rindermast, Futterbau
Fruchtfolge: Kleegras, Winterweizen (Sommergerste), Ackerbohne, Triticale, Hafer + Untersaat
Tierhaltung: 6.250 Hühner, ca. 60 Hähne, 30 Mastrinder (Limousin Fleckvieh Kreuzung).
Fütterung: Hühner: Legehennenfutter, Getreidekörner zur Beschäftigung der Hühner, Mastrinder: Gras und Grassilage.
Aufstallung: 3 Warmställe mit 1500, 1750 und 2880 Hennen, Offenstall für Mastrinder
Düngung: Hühnermist, Kalk, Kleegras
Mitarbeiter: Betriebsleiterehepaar, 1 Mitarbeiter, 3 Aushilfen zur Eiersortierung
Auszubildende: keine
Anbauverband: Bioland
Vermarktung: Direktvermarktung mit eigenem Fahrzeug, Auslieferung an Naturkosthandel, Einzel-handel, Bio-Hofläden, Wochenmarktbeschicker, Selbstbedienungsklappe auf dem Hof, Hofladen nach Absprache. Mastrinder über regionalen Bio-Schlachter.
Unsere Angebote
Öffnungszeiten Hofladen: Hofladen nach Absprache, Selbstbedienungsmöglichkeit auf dem Hof.