Hof Hohlegruft

Betriebsporträt

Anke und Rolf Stoltenberg bewirtschaften den Betrieb Hof Hohlegruft seit 1989 nach Bioland-Richtlinien.

Der Betrieb liegt im Naturpark Holsteinische Schweiz und umfasst gut 80 ha landwirtschaftliche Fläche. Davon sind 75 ha Ackerbau, 3 ha Grünland und 4 ha Knicks, Wald und Wasserflächen. Von den 4 Kindern bereiten sich zurzeit zwei mit Ausbildung und Studium auf die spätere Übernahme des Hofes vor. Sie bringen innovative Impulse aus dem Ökolandbaustudium in Witzenhausen und der Ökoklasse des BBZ Bad Segebergs ein.

Der Hof ist mit Ferkelerzeugung, Schweinemast, Legehennen, Masthähnchen, Rindermast, Ackerbau, Direktvermarktung und mit eigener Produktion von Backwaren und Fruchtaufstrichen sehr vielfältig aufgestellt. 2008 wurde der Betrieb Nutztier-Arche und engagiert sich für die vom Aussterben bedrohte Haustierrasse Angler-Sattelschwein. Es werden Angler-Sattelschwein Ferkel erzeugt und gemästet. Die Tiere erhalten hofeigenes geschrotetes Getreide (Triticale, Weizen, Ackerbohnen, Roggen, Gerste und Hafer) sowie Raufutter (Heulage). Über den Förderverein Angler Sattelschwein e. V. werden auch Zuchttiere gekört und verkauft oder zugekauft. Jede Woche werden 3-5 Schweine von der Schlachterei Fritze in Kalübbe geschlachtet, zerlegt und verarbeitet. Durch die langjährige, gute Zusammenarbeit konnten hochwertige Fleischprodukte für den Hofladen und die Bio-Supermärkte von Landwege EVG in Lübeck und Umgebung entwickelt werden.

Der Betriebsschwerpunkt Legehennen setzt sich ebenfalls mit alten und für den Ökolandbau geeigneten Rassen auseinander. Seit einigen Monaten werden die Zweinutzungsrassen Coffee und Cream der Ökologischen Tierzucht gGmbH getestet. Diese legen zurzeit 180-200 Eier pro Jahr. Ziel ist auch die Brüder der Hennen selbst zu mästen. Die Küken werden von BIOLAND- Geflügelhof Jens Bodden bezogen. Die Eier der eigenen Nachzucht brütet die Brüterei Jessen in Holstendorf aus. Männliche und weibliche Küken werden zusammen aufgestallt und 3 Wochen vor Legebeginn getrennt. Ca. 50-60 Hähnchen werden von September bis November gemästet und im eigenen Schlachtraum geschlachtet. Das Geflügel erhält eine Fertigmischung der Meyerhof zu Bakum GmbH und Gemüsereste aus dem Hofladen oder picken im Freiland Insekten und Gras auf.

Auch einige Galloways werden extensiv auf der Weide gemästet. Sie erhalten nur eine kleine Menge Getreide, um sie zahm zu halten. Den Winter verbringen sie in einem Offenstall mit Einstreu und fressen Grassilage. Die Tiere werden mit 2 Jahren geschlachtet und ebenfalls über den Hofladen vermarktet.

Die Fruchtfolge ist 6-gliedrig und dient zunächst der Futterversorgung und der Bodenfruchtbarkeit: Kleegras - Winterweizen/ Sommerweizen/ Hafer - Roggen - Sommergerste gefolgt von Ackerbohnen-Erbsen-Hafer-Gemenge und Triticale mit Kleegras-Untersaat. Als Zwischenfrüchte werden Mischungen ohne Leguminosen der Fa. Camena angebaut. Getreide mit Brotqualität wird über die Vermarktungsgesellschaft Bioland SH verkauft.

Die Bodenbearbeitung erfolgt „klassisch“ mit möglichst wenigen Bearbeitungsschritten: Meist wird der Schälpflug eingesetzt, teils wird auf den Volldrehpflug zurückgegriffen. Die Kurzscheibenegge und auch der Grubber werden zur Bodenbearbeitung eingesetzt. Die Bodenstruktur hat sich positiv entwickelt. Im Dezember 2019 konnte nach Kleegrasumbruch Weizen gedrillt werden.

Gedüngt wird vor allem mit organischem, hofeigenen Dünger: Mist und Jauche. Zusätzlich wird regelmäßig gekalkt und die Leguminosen erhalten eine Schwefel und Magnesium Düngung über Kieserit. Es gibt keine Probleme mit der Dünge-Verordnung, da alle Werte darunter liegen.

Der Hofladen ist ein weiterer Anziehungspunkt des Hofes. Dort werden hofeigene Produkte, Produkte von Nachbarbetrieben und ein Bio-Vollsortiment angeboten. Ein besonderes Highlight sind die 17 Brotsorten und 20 Sorten Kuchen, die Anke und Rolf Stoltenberg einmal die Woche backen. Im Jahr 2014 wurde der Laden von den Lesern des Magazins Schrot & Korn als „bester Bio-Hofladen des Jahres“ ausgezeichnet.

Der Hof hat 2 geförderte Amphibienteiche angelegt.

Betriebsspiegel

Geographische Daten:

Lage: N 54°, E 10° im Naturpark Holsteinische Schweiz

Höhe über NN: 76m

Niederschläge: 750mm

Jahresdurchschnittstemp.: 8,5°C

Verkehrslage: 12km Bad Segeberg, 18,5km Fleischerei Fritze in Ascheberg, 40km Lübeck (Belieferung von Landwege EVG)

Betriebssystem/ Bewirtschaftungsform: Ferkelerzeugung, Schweinemast, Legehennen, Masthähnchen, Rindermast, Ackerbau, Direktvermarktung mit eigener Produktion von Backwaren und Fruchtaufstrichen

Bioland-Betrieb seit 1989

Nutztier-Arche seit 2008

Flächenausstattung:

Bodenart: Sandiger Lehm, lehmiger Sand

Bodenpunkte:

Ackerbau: 38-55, Schwerpunkt bei 50

Grünland: 50-58, Schwerpunkt bei 52

Flächen: 53 ha Eigentum - 26,5 ha gepachtet

Flächenaufteilung: 70 ha Ackerbau, 3 ha Grünland, 5,5 ha Knicks, Wald, Wasserflächen, Gebäude, Hofplatz und Wege

Gebäudeausstattung:

Alter Kuh- und Pferdestall, erbaut 1956

Stall, erbaut 1808

Sauenstall (Plätze für 25 Sauen und 3 Eber), Abferkel- und Aufzuchtstall (4 Abferkelbuchten; 2 Gruppenbuchten, jeweils für 4 Sauen mit Ferkeln) Hütten auf betoniertem Untergrund (120 Mastplätze)

Kükenaufzucht- und Maststall (150 Plätze), Hühnerstall (125 Plätze), Pferde-Offenstall (6 Plätze), Maschinenhalle, Scheune mit Getreidelager (Lagerplatz für ca. 250t Getreide), Hackschnitzellager (220m³), Jauchebehälter (Lagervolumen 320m³), Dunglager (Lagervolumen 300m²)     

Hofladen, Lager, Backstube

Arbeitskräfte: 2 BetriebsleiterIn, 2 Ständige Fremd-AK, 2 Auszubildende, 4 mal jährlich für ca. 3 Wochen PraktikantInnen, 10-15 pro JahrWwooferInnen

Fruchtfolge: Kleegras Winterweizen/ Sommerweizen/ Hafer Roggen Sommergerste Ackerbohnen-Erbsen-Hafer-Gemenge Triticale mit Kleegras-Untersaat

Tierbestand:

Angler-Sattelschweine: 18 Sauen, 10 Jungsauen,2 Eber, 70 Ferkel, 80 Mastschweine

Galloways: 12 Fresser

Hühner (Coffee and Cream): 50 Hennen, 3 Hähne

1 Pferd (Noriker und Holsteiner), 1 Hund (Großer Münsterländer)

Futter:

Schweine: Schrot aus eigene Herstellung aus hofeigenen Rohstoffen mit zugekauftem Mineralfutter Raufutter: Kleegras-Silage

Galloways: Beweidung von Wiesen und Kleegras, im Winter Silage

Hühner: Legehennen: Alleinfutter vom Meyerhof zu Bakum GmbH, Getreideflocken aus eigenem Getreide Körner, (Weizen)

Vermarktung und Erzeugung eigener Produkte: Hofladen, Landwege EVG, VGS Bioland SH,

Die Fleischerei Fritze schlachtet die Schweine und verarbeitet sie zu Fleisch- und Wurstwaren.

Wärmeversorgung und Warmwasserversorgung: Hackschnitzelheizung 25kW

Unsere Angebote

Öffnungszeiten des Hofladens: Freitag 9.00 – 19.00 Uhr und Samstag 9.00 – 13.00 Uhr